SÜSSE SACHEN IM CHARME DER BELLE EPOQUE

Foto: Agrob Buchtal GmbH / Marcel van der Burg, Amsterdam

Das Premium-Restaurant Octave ist im größten Museum der Welt für belgische Schokolade beheimatet. Das übergreifende Interior-Design-Konzept stammt vom Antwerpener Kreativ-Studio real. space agency. Markanter Punkt im zentralen offenen Bereich im Erdgeschoss ist die Bar: Ein echter Eyecatcher, inszeniert mit ausdrucksstarken Keramikfliesen.

Das Erlebnismuseum Chocolate Nation befindet sich im Zentrum von Antwerpen, direkt gegenüber vom Hauptbahnhof. Es ist ein Ort, an dem Schokoladenliebhaber im Wortsinn auf ihre Kosten kommen, wenn ihnen nach dem Besuch des Schokoladen-Museums in Köln immer noch nach süßen Erlebnissen sind. Die fiktive Reise der Kakaobohnen beginnt an ihrem Ursprungsort, führt über den Antwerpener Hafen bis hin zur Herstellung der weltbekannten belgischen Schokolade. Und ohne Kostprobe der süßen Verführungen geht es selbstverständlich auch hier nicht. Wer anschließend auf den Geschmack gekommen ist, findet weitere kulinarische Offenbarungen im exquisiten Museums-Restaurant „Octave“, das nach dem Schokoladen-Pionier Octaaf Callebaut benannt wurde.

Schokolade als Leitthema des Interior-Designs

Um die Verbindung mit dem Schokoladenmuseum hervorzuheben, entschieden sich die Interior-Designer dazu, sowohl die tropische Herkunft der Kakaobohne mit Hilfe von botanischen Elementen zu zitieren als auch die industrielle Seite der Herstellung von Schokolade in das Konzept zu integrieren.

Cathinca Arfman, federführende Innenarchitektin, setzte in Bezug auf die Einrichtung auf weißen Marmor, dunkles Holz sowie Stühle und Bänke in natürlichen Farben, die wiederum selbstbewusst mit industriell konnotierten Materialien wie Stahl, Ziegelwänden und Betonböden kombiniert wurden. Über allem schwebt der Charme der Belle Epoque, einer Zeit, in der die Kunst Einzug in den Alltag hielt und auch die belgische Schokolade immer mehr Liebhaber gewann.

Keramikfliesen inszenieren Eyecatcher

Wer das Restaurant betritt, wird unweigerlich von einer zentral im Raum platzierten Bar in den Bann gezogen. Ihre besondere Wirkung verdankt sie der keramischen Fliesenserie „Craft“ (von Agrob Buchtal), die in einer außergewöhnlichen Verlegung, nämlich vertikal, als umlaufende Bekleidung eingesetzt wurden. Arfman faszinierte insbesondere der 3D-Effekt sowie die hochglänzende Oberfläche.

Diese Fliesenserie Serie ist eine Kollektion, bei der im Zusammenspiel mit Brenntemperatur und offener Flammführung ganz besonders leuchtende, intensive und lebendige Farbspiele erzeugt wird. Hochglänzende Glasuren erzeugen darüber hinaus eine imposante optische Tiefe und Transparenz. Der Unterschied zu üblichen Industriefliesen: Diese werden heute überwiegend liegend per Schnellbrand und im Rollenofen hergestellt. „Craft“ hingegen wird stehend per Langzeitbrand im klassischen Tunnelofen gefertigt. Dort kreiert das natürliche Spiel des Feuers eine urwüchsig-archaische Optik und ermöglicht darüber hinaus Ergebnisse mit Unikat-Charakter.

Arfman entschied sich für eine sogenannte Doppelspitzplatte in der Version „Blaugrün geflammt“. Diese Version erzeugt je nach Lichteinfall einen schönen 3D-Effekt und harmoniert mit der an die Botanik angelehnten Farbgestaltung des Octave. Nach der Eröffnung im März 2019 ist das Restaurant Octave in kürzester Zeit zu einem echten Hotspot für unvergessliche Genuss-Momente in Antwerpen geworden.

Fotos: Agrob Buchtal GmbH / Marcel van der Burg, Amsterdam