Höhere Preise, weniger Aufträge
Update 6.07.2022
Wie das Statistische Bundesamt aktuell mitteilt, sind die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland im Mai 2022 erneut um 17,6 Prozent gegenüber Mai 2021 gestiegen. Dies sei der höchste Anstieg der Baupreise gegenüber einem Vorjahr seit Mai 1970 (+18,9 Prozent gegenüber Mai 1969). Im Februar 2022, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich um 14,3 % gestiegen. Im Vergleich zum Februar 2022 erhöhten sich die Baupreise im Mai 2022 um 6,6 Prozent. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.
29.06.2022
Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland sind im 1. Quartal 2022 um durchschnittlich 12,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Damit lag die Steigerungsrate des Häuserpreisindex gegenüber dem Vorjahresquartal zum vierten Mal in Folge über 10 Prozent. Allerdings scheint sich eine leichte Abschwächung des Preisbooms abzuzeichnen. So hätten sich laut Bundesamt Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber dem Vorquartal im Schnitt um 0,8 Prozent verteuert. Im 3. Quartal 2021 waren die Preise für Wohnimmobilien noch um 4,1 Prozent und im 4. Quartal 2021 um 3,1 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorquartal gestiegen.
Die gestiegenen Immobilienpreise und die Aussichten auf eine Verteuerung der Hypothekenzinsen könnten durchaus ein Grund für den deutlichen Rückgang des (preisbereinigten, also realen) Auftragseingangs im Bauhauptgewerbe sein. Der sei laut Statistischem Bundesamt im April 2022 kalender- und saisonbereinigt um 16,4 Prozent gegenüber März 2022 gesunken. Einen größeren Rückgang gegenüber dem Vormonat habe es zuletzt im November 2012 gegeben (‑20,1 Prozent). Dabei sei zu berücksichtigen, dass der von vielen Großaufträgen geprägte März 2022 den höchsten jemals in einem Monat gemessenen Auftragseingangswert aufgewiesen hatte. Dennoch sank der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang im April 2022 auch im Vorjahresvergleich deutlich, und zwar um 9,7 Prozent gegenüber April 2021. Nominal (nicht preisbereinigt) lag der Auftragseingang aufgrund der gestiegenen Baupreise mit einem Volumen von 7,9 Milliarden Euro 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau (Quelle: Statistisches Bundesamt).