DSCB mit neuer Finanzstruktur
8.7.2019
Die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer (DSCB), Hersteller von Keramikfliesen, die unter den Markennamen Agrob Buchtal und Jasba vertrieben werden, meldet eine weitreichende Umfinanzierung, die zu einer Verbesserung der grundsätzlichen Unternehmens-Konstellation geführt habe. Wie es in der Meldung heißt, habe die historisch gewachsene Bilanzstruktur des Unternehmens in der Vergangenheit taktische und strategische Aktivitäten erschwert. Dieses Manko sei nun mit einer weitreichenden Umfinanzierung beseitigt worden. Die Maßnahmen seien in Abstimmung mit einer deutschen Landesbank als Konsortialführerin und unter aktiver Mitwirkung des bisherigen Finanziers EOS Partners (New York) erfolgt, der die DSCB AG seit dem Einstieg 2006 ununterbrochen begleitet hatte.
Ein wesentlicher Kern der Aktion sei der Abschluss eines neuen Kreditvertrages in Höhe von rund 35 Mio. Euro, wodurch sowohl der Zinssatz als auch der absolute Kapitaldienst signifikant reduziert werden konnte. Außerdem erfolgte als weiterer Schritt die Tilgung der Verbindlichkeiten gegenüber EOS Partners in einer Größenordnung von circa 60 Mio. Euro, wobei EOS Partners auf Rest-Verbindlichkeiten von rund 28 Mio. Euro im Rahmen eines Schuldenschnitts („Haircut“) verzichtet. Dieser Betrag werde als Rücklage ausgewiesen und der Position Eigenkapital zugeführt. Damit habe die Eigenkapitalquote der DSCB AG von vorher 11,7 Prozent auf jetzt rund 33 Prozent werden können.
Damit dürfte sich das Unternehmen Luft verschafft haben in einem angespannten Marktumfeld. Immerhin steht die Keramikfliesen-Branche international und in Deutschland trotz Bauboom nach wie vor unter Druck, wie auch jüngste Ereignisse und Meldungen zeigen (siehe dazu auch unseren Beitrag). Als Gründe dafür werden unter anderem der akute Fachhandwerker-Mangel, weltweite Überkapazitäten und der daraus resultierende Preisdruck für bestimmte (Massen-)Produkte.
Dank dieser neuen „Stand-Alone-Lösung“ sei der Finanzrahmen der DSCB AG nun mittel- bis langfristig abgesteckt und erlaube nicht nur die effiziente Nutzung vorhandener Marktpotenziale, sondern erleichtere maßgeblich die Wiederaufnahme des Mergers & Acquisitions-Prozesses*), da der Wechsel des Hauptaktionärs unverändert im Fokus der Gesellschaft liegt.
*) Mergers & Acquisitions (M&A) ist ein Sammelbegriff für Transaktionen im Unternehmensbereich wie Fusionen, Unternehmenskäufe, Betriebsübergänge etc.